Vom Neves Stausee auf den Hohen Weißzint 3.371 m
Unsere heutige Hochtour führt uns auf den Hohen Weißzint (ital. Punta Bianca) in den Zillertaler Alpen, direkt an der Grenze zwischen Italien und Österreich. Die Anfahrt erfolgt von Bruneck nach Mühlen in Taufers, durch das Dorf hindurch und dann links abbiegend der Beschilderung Mühlwald folgend, weiter bis nach Lappach. Dort durch die Ortschaft hindurch bis zum Parkplatz am Neves Stausee (mautpflichtig).

Gipfel Hoher Weißzint 3.371 m
Wir wandern vom Parkplatz den breiten Weg entlang vorbei an der Jausenstation zum Nordufer des Stausees. Dort überqueren wir die Brücke und wandern auf die andere Seite des Stausees zur Nevesalm. Alternativ kann der See auch direkt am Nordufer überquert werden, ein paar Steinmännchen weisen den Weg über den breiten Bach.
Von der Nevesalm steigen wir den breiten Forstweg Richtung Edelrauthütte auf, Markierung Nr. 26 folgend. Nach wenigen Kurven endet der breite Forstweg und der Aufstieg geht über Almwiesen und einen schönen Wanderweg weiter. Flach geht es dahin bis wir schließlich das Bächlein überqueren und ein Stück über Blockwerk aufsteigen. Der Weg führt nun steiler empor, teilweise mit Steinplatten gepflastert, bis zur Edelrauthütte. Angeschriebene Gehzeit vom Neves Stausee bis zur Edelrauthütte: ca. 2,5 Std.
Vor der Edelrauthütte sehen wir bereits eine gut sichtbare farbige Markierung auf einem großen Stein „Weißzint“. Auch der Wegweiser vor der Hütte zeigt uns die Richtung zur „Weißzintscharte“. Wir folgen der Markierung und steigen hinter der Hütte teils über Blockwerk und Steine in Serpentinen steil bergauf.
Mit Blick nach unten, sehen wir jetzt die Edelrauthütte geradewegs unter uns und sehen zugleich auch, wie viel Höhenmeter wir bereits zurückgelegt haben. Es folgt eine flachere Passage über Steine und Felsblöcke, bevor es über Blockwerk und teils über einen Grat Richtung Schneefeld des Gletschers geht.
Wir stapfen das steile Schneefeld empor zur Weißzintscharte, der Schnee ist griffig, Steigeisen benötigen wir hier noch nicht. Von Fernem sehen wir bereits das Gipfelkreuz des Hohen Weißzint, jedoch steht uns noch die schwierigste Passage bevor. Mäßig ansteigend wandern wir durch das Schneefeld weiter zum steilen Gipfelhang. Hier müssen wir eine große und auch tiefe Gletscherspalte überqueren. Dies geschafft, steigen wir den Gletscherhang in Serpentinen bergauf, Steigeisen erforderlich. Am Sattel angekommen, trennen uns nur noch wenige Meter vom Gipfel.
Zwar erlaubt uns der Nebel keinen allzu weiten Ausblick, jedoch sind wir alle glücklich den Gipfel des Hohen Weißzint (3.371 m) mit seinem mächtigen Gipfelkreuz erreicht zu haben. Nach ausgiebiger Gipfelrast und Jause steigen wir bei leichtem Schneegestöber wieder über den Aufstiegsweg ab. Am Steilstück des Schneefeldes wieder angelangt, schauen wir uns noch die andere Aufstiegsroute über den Felsgrat an, welcher mit Steinmännchen markiert ist. Auf unserem Rückweg haben wir auch gute Sicht auf die Napfspitze und die weiteren Gipfel rundherum. Nach dem Abstieg zur Edelrauthütte, wandern wir wieder zurück ins Tal zum Parkplatz am Stausee.
Vom Parkplatz am Neves Stausee bis auf den Gipfel des Hohen Weißzint sind ca. 1.500 Hm zu bewältigen. Die Gehzeit im Aufstieg beträgt ca. 4-5,5 Std.
Schöne Bilder und super beschrieben.Danke dafür
10. Oktober 2014 um 7:03
Dankeschön Hanny, freut mich!
10. Oktober 2014 um 7:22
Ich kann mich Hanny nur anschließen, wirklich toll beschrieben. Bei der Aussicht weiß man nach der Anstrengung auch, wofür man das gemacht hat. Obwohl mir ja bei der Gletschspalte schon etwas mulmig gewesen wäre. Liebe Grüße aus Algund Südtirol, Irina
17. Oktober 2014 um 10:40
Hallo Irina,
herzlichen Dank, freut mich sehr! Die Aussicht blieb uns dieses Mal ja etwas verwehrt, war aber trotzdem eine tolle Tour!
Liebe Grüße
Robert
17. Oktober 2014 um 11:42