Alpinisteig in den Sextner Dolomiten
Der Alpinisteig in den Sextner Dolomiten gehört mit Sicherheit zu einem der schönsten Klettersteige in den Dolomiten und darüber hinaus. Heuer ist an einigen Stellen noch etwas Vorsicht geboten, da noch einige Schneereste liegen. Ein Ausrutschen an einer solchen Stelle kann schwere Verletzungen mit sich bringen oder sogar einen Absturz bedeuten.

Parkplatz Fischleinbodenhütte, Start Alpinisteig Sextner Dolomiten
Anfahrt ins Fischleintal und Aufstieg Zsigmondyhütte
Ausgangspunkt für den Apinisteig ist der Parkplatz der Fischleinbodenhütte im Fischleintal, mit Anfahrt über Sexten/Moos im Hochpustertal. Von hier aus geht es zu Fuß weiter Richtung Talschlusshütte. An dieser vorbei, noch ein Stück den breiten Weg entlang, bis zur Weggabelung. Geradeaus geht es direkt zu den Drei Zinnen, wir müssen aber links abbiegen und dem Weg 103 zur Zsigmondyhütte (Rifugio Comici 2.224 m) folgen. Ziemlich am Anfang des Weges, muss eine kleine Brücke überquert werden.
Der Aufstieg zur Hütte ist nicht gerade anstrengend, der Weg steigt nur leicht an. Von Weitem sieht man bereits den Zwölferkofel hinter der Zsigmondyhütte. Die Hütte erreicht, biegt der Weg links ab (geradeaus würde man zur Büllelejochhütte weitergehen). Der Weg ist sehr gut präpariert, teilweise ist das Geröll und der Schotter so gut angerichtet, dass es wie ein Pflasterweg aussieht.
Einstieg und Klettersteig Alpinisteig
Nicht weit oberhalb der Zsigmondyhütte erreicht man den Eissee. Wir lassen diesen unter uns und steigen weiter nordöstlich auf. Etwas oberhalb des Eissees sollte man gut auf den Weg und die Markierungen achten, denn der Weg zum Alpinisteig biegt links ab und trägt die Markierung 101. Geht man versehentlich weiter geradeaus, so gelangt man auf die Hochbrunnerschneide 3.046 m, diese Tour wäre noch um einige Stunden länger.
Der Weg führt nun über felsige Blöcke, geht aber eher flach dahin, dann heißt es einige Felsstufen und einen schmalen Weg ein Stück abzusteigen, bevor es dann wieder eher flach dahingeht. Vorbei an einem Wasserfall zur Rechten, betritt man wenig später den schmalen Steig, welcher direkt quer durch den Berg führt. Ab hier sind teilweise auch Sicherungsseile angebracht um sich mit dem Klettersteigset einzuhängen. Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit sind hier Voraussetzung, ein Klettersteigset ist empfehlenswert. Der Helm ist sicher auch nicht verkehrt, da man einige Passagen in sehr gebückter Haltung gehen muss und sich teilweise den Kopf anschlagen kann.
Das typische und beliebte Fotomotiv ist mit Sicherheit das Hufeisen (Bucht in Hufeisen-/V-Form), welches man durchwandert. Hier befindet sich auch eine Marienstatue und derzeit ist noch viel Schnee in dieser Rinne. Beim Überqueren ist also Vorsicht geboten. Der Weg führt wieder eher flach dahin und wenig später erreicht man ein weiteres Schneefeld, das sogenannte „Äußere Loch“, welches man ebenfalls sehr vorsichtig überqueren sollte. Hier ist vor allem der darunter fließende Bach und das dadurch ausgehöhlte Schneefeld das Gefährliche. Bricht man hier ein, stürzt man steil bergab.
Nach dieser Passage sind die gefährlichsten Stellen überwunden, der Weg führt weiter, jetzt leicht ansteigend. Wenig später erreicht man einen Wegweiser, hier kann man entscheiden, ob man die Sentinellascharte besteigen möchte, zu den Rotwandwiesen oder über die Elferscharte ins Tal absteigen möchte. Der Ausblick von hier ist traumhaft. Die Rotwandspitze, der Zwölferkofel, der Blick zurück auf den Alpinisteig oder etwa die Drei Zinnen, um nur einige zu nennen.
Abstieg über die Elferscharte zurück zur Fischleinbodenhütte
Ich entscheide mich für den Abstieg über die Elferscharte. Hier werden gerade einige Unterstände/Lager des 1. Weltkrieges vom Verein Bellum Aquilarum wieder hergerichtet. Auch der Abstieg über die Elferscharte ist mittlerweile sehr gut über Seile im Fels gesichert. Hat man das komplette Geröllfeld überwunden, geht der Steig bald in weniger felsiges Gelände und teils schon Waldboden über. Man erreicht einen Wegweiser und kann entscheiden, ob man zur Talschlusshütte (Markierung 122) oder direkt zur Fischleinbodenhütte (Markierung 124, Parkplatz) absteigen möchte.
Alles in allem ist der Alpinisteig wirklich eine sehr schöne und auch nicht zu anstrengende Tour. Etwas Kondition sollte man allerdings schon mitbringen. Angeschrieben ist die Tour mit ca. 8-8,5 Std. Natürlich kann es auch weniger sein, das hängt dann immer vom Schritttempo des Wanderers ab.
Wunderschöne Impressionen und Erfahrungen. Dickes Lob an den Autor einfach fabelhaft
4. Oktober 2013 um 11:30
Dankeschön Fred für das Lob! Freut mich sehr, wenn der Blog und meine Touren gefallen!
Liebe Grüße
Robert
4. Oktober 2013 um 12:01
Pingback: Hochbrunner Schneid 3.046 m, Sextner Dolomiten | Wandern in Südtirol
Bravo! Noch ein schöner informativer Bericht über die Tour mit Bildern. Wer wie ich 25 Jahre lang in Sexten war, zunächst im Sommer und dann im Winter, der hat hoffentlich diesen Steig schon gewagt: er ist ein tolles Erlebnis, ab und zu ausgesetzt, aber doch bei guter Kondition zu schaffen. Deine Route habe ich im Laufe der Jahre vielen Freunden gezeigt, auch anders herum, also abwärts. Das ist m.E. nach schwerer, weil man sich teilweise blind mit den Füssen an Felsen heruntertasten und -lassen muß, auch der lange Schuttaufstieg nervt gewaltig. Übrigens habe ich selbst von der Rotwandspitze her schon einige Geröll- und Felslawinen über den Steig abgehen sehen an Stellen, die ich selbst schon durchklettert hatte. Helme hatte füher kein Mensch auf – Glück gehabt! Es ist eine wirklich schöne anspruchsvolle Tour mit herrlichen Ausblicken. Danle also für den guten Bericht mit Bildern.
Gruß aus Mainz
Kalle
25. September 2015 um 22:12
Danke Kalle! Ja, der Alpinisteig ist immer wieder aufs Neue wunderschön, abwechslungsreich und spannend. Im Grunde ist jeder Wanderer der ihn begeht begeistert.
Bitte gerne, ich werde auch in Zukunft versuchen, weiterhin schöne Touren inkl. Fotos zu liefern 🙂
Schöne Grüße aus Südtirol!
Robert
28. September 2015 um 23:13