Schusterplatte in den Sextner Dolomiten 2.957 m
Die Schusterplatte in den Sextner Dolomiten ist trotz ihrer unmittelbaren Nähe zu den Drei Zinnen, eine nicht so viel begangene Tour. Tummeln sich in der Hauptsaison im Drei Zinnen-Gebiet ganze Wanderkaravanen, so ist man auf der Wanderung zur Schusterplatte oft allein oder trifft nur ab und zu einmal auf Wanderer.

Gipfelkreuz Schusterplatte in den Sextner Dolomiten 2.957 m
Wir starten früh morgens vom Parkplatz der Fischleinbodenhütte (Knatti) am Talschluss von Sexten/Moos und wandern hinein zur Talschlusshütte. An dieser vorbei, wandern wir weiter den breiten Wanderweg entlang bis zur Weggabelung. Dort wählen wir den Weg rechts, Markierung 102, welcher direkt zur Drei Zinnen Hütte führt.
Wir steigen also diesen Weg auf, bis zum letzten Anstieg vor der Drei Zinnen Hütte. Vor diesem biegen wir bereits rechts ab und wandern in nördlicher Richtung über die flachen Wiesen querfeldein und dann leicht aufsteigend, direkt auf die Erhöhung, wo wir auf den Wanderweg und die Beschilderung „Schusterplatte“ treffen.
Möchte man zuerst noch die Drei Zinnen Hütte besuchen und den Anblick der mächtigen Drei Zinnen genießen, so kann man auch von dort, kurz vor der Hütte, beim Kreuz mit der Sitzbank rechts abbiegen (von Aufstiegsrichtung gesehen) und den Wanderweg nehmen, welcher auf den vorhin beschriebenen Sattel führt. Nicht mit dem höher oben entlangführenden Weg zum Sextner Stein und Toblinger Knoten verwechseln.
Wir wandern also von der Beschilderung Schusterplatte bergauf und gelangen nach einigen schnellen Höhenmetern auf einen Sattel. Von diesem geht es ein Stück steil bergab über einige Felsstufen. Auch danach führt der Wanderweg leicht absteigend weiter und ein schönes Stück eher flach dahin, bis wir den Fels erreichen. Die ausgewaschenen Farbmarkierungen sind nicht gut sichtbar, wir steigen die Felswand ein Stück senkrecht empor, etwas Trittsicherheit erforderlich, bevor wir dann wieder auf den Wanderweg gelangen und über das Innichriedlkar weiter aufsteigen.
In Serpentinen geht es steil bergauf und dann nach links bis wir die Felswand erreichen. Hier gibt es die Möglichkeit eng an der Felswand entlangzugehen und sich am teilweise leicht überhängigen Fels festzuhalten, oder etwas unterhalb durch den Graben zu wandern. Diese Passage geschafft, geht es weiter über Geröll und Felsblöcke gerade bergauf und dann links über den Fels hoch. Wir wandern um den Berg herum, um dann den letzten Aufstieg auf den Gipfel zu bewältigen.
Die Gipfelkuppe ist recht sandig und hat eher wenig von einem Dolomitengipfel. Auch das kleine Gipfelkreuz welches den Gipfel neben den Steinmännchen schmückt, ist alles andere als prunkvoll. Die Aussicht jedoch ist unbeschreiblich und lässt sich nicht in Worte fassen. Der Blick nach hinten lässt die Drei Schusterspitze zum Anfassen nahe wirken und der Blick nach vorne zeigt die majestätischen Drei Zinnen und daneben den Paternkofel, allesamt wirken von hier oben recht klein und überschaubar. Ganz zu schweigen vom Sextner Stein und dem Toblinger Knoten, welche wie kleine Höcker wirken. Ausblick haben wir auch auf den Haunold, Hochebenkofel, Elfer- sowie Zwölferkofel, Hochbrunnerschneide und noch viele weitere Gipfel.
Alles in allem eine wunderschöne, wenn auch etwas anstrengende Tour, bei welcher mit Start von der Fischleinbodenhütte ca. 1.500 Hm bewältigt werden. Die angeschriebene Aufstiegszeit beträgt ca. 4-5 Std. Der Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg. Varianten für den Abstieg könnten die Hüttenrunde (Drei Zinnen Hütte, Büllelejochhütte , Zsigmondyhütte), Abstieg Innerfeldtal oder Auronzo sein.
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Wunderschöner Bericht. Wir planen auf der drei zinnen hütte zu schlafen und von dort aus am nächsten Morgen auf die Schusterplatte. Kannst du uns sagen, wie anspruchsvoll diese Wanderung wirklich ist. Bei dir lest sich das so schön. Sind da Kletterpassagen dabei?
21. September 2018 um 14:15
Dankeschön Verena! Von der Dreizinnenhütte aus ist der Aufstieg schon wesentlich kürzer, als vom Tal aus und somit auch konditionell gesehen einfacher. Der Aufstieg selbst ist nicht schwierig, es sind nur wenige Passagen, die etwas vorsichtiger angegangen werden sollen. Ich wünsche euch eine schöne Tour!
Liebe Grüße, Robert
21. September 2018 um 14:35