Vom Innerfeldtal auf den Haunold
Der Haunold 2.966 m (ital. Rocca dei Baranci) in den Sextener Dolomiten, ist aufgrund seiner Beschaffenheit ein nicht gerade viel bestiegener, oder gern bestiegener Gipfel, zumindest nicht im Sommer. Bei unserer Tour im letzten Jahr, mussten wir aufgrund eines Schlechtwettereinbruchs den Aufstieg auf Dreiviertel-Strecke abbrechen. Grund genug, um den Haunoldgipfel noch einmal anzugehen. Der Aufstieg erfolgte Mitte August.
Es war zwar Schönwetter gemeldet, da es mir aber zeitlich nicht anders ausging, musste ich sehr früh starten und da sah es alles anders als schön aus. Ich fuhr also mit dem Auto über das Innerfeldtal (Innichen Richtung Sexten, Einfahrt rechts, Drei Schuster Hütte angeschrieben) an. Früh am Morgen ist die Schranke noch geöffnet. Beim 2. Parkplatz parkte ich, schulterte meinen Rucksack und ging zu Fuß weiter Richtung Drei Schuster Hütte, Markierung 105.
Ein paar hundert Meter vor der Drei Schuster Hütte (etwa 20 min. Gehzeit vom Parkplatz) zeigt ein Wegweiser auf der rechten Seite den Aufstieg zum Haunold an. Wer während des Aufstiegs weitere Wegweiser, Nummerierungen oder farbige Markierungen sucht, wird dies vergebens tun. Einzig und allein die Steinmännchen weisen einem den Weg und auf die sollte man gut achten.
Anfangs steigt man den Wanderweg durch das Köhlenbrenntal auf, mit einem Geröllbett zu seiner Linken. Teils führt der Weg auf Waldboden steil bergauf. Etwas später erreicht man einen Wildbachgraben (weiteres Geröllbett), in welchem man einige Meter im Zickzack aufsteigt, bevor der Weg dann wieder nach links durch die Latschen führt, den Wildbachgraben jetzt zu seiner Rechten.
Endlich aus dem Latschenwald draußen, erwartet einen ein großes Geröll- und Schuttfeld, welches sich bis zum Gipfel hinaufzieht. Der Aufstieg ist mühsam und steil. Jeder der bereits über Schuttfelder aufgestiegen ist weiß, dass man immer wieder zurückrutscht. Man sollte hier wie anfangs beschrieben gut auf die Steinmännchen achten. Kommt man vom Weg ab, wird der Aufstieg sonst noch schwieriger.
Im letzten Stück führt eine weitere Geröllscharte nach rechts. Man steigt diese noch ein Stück auf und steigt dann rechts in den Felsen ein (Weg durch Steinmännchen markiert). Der Gipfelaufstieg kann also über den Felsen, teilweise in leichter Kletterei, begangen werden. Vorsicht beim Festhalten am Felsen, das Gestein ist sehr brüchig, oft brechen auch größere Steine heraus. Dann endlich ist es geschafft, der Haunoldgipfel mit seinem glänzenden Metallkreuz ist erreicht.
Ich kann es fast nicht glauben, auch heuer wieder machte mir das Wetter fast einen Strich durch die Rechnung: Aufstieg bei gelegentlichem Nieselregen und „Gipfeltreffen“ bei leichtem Schneefall. Daher fiel auch mein Gipfelbucheintrag sehr kurz aus. Sollte er nicht lesbar sein: „10/08 Berg Heil Robert“. Da Sommer war, konnte man die Handschuhe ja zu Hause vergessen 😉
Leider kann ich euch dieses Mal aufgrund des Schlechtwetters keine großartigen Fotos liefern. Sie sind eine Mischung aus letztem Jahr und heuer. Der Gipfelausblick war zum Glück recht gut und bei Schönwetter wäre es einfach nur traumhaft schön. Der Blick ins Tal, die Drei Zinnen, Hochebenkofel, Birkenkofel und noch viele weitere Gipfel.
Der Abstieg erfolgt über den Aufstiegsweg. Auch hier ist aufgrund des Gerölls und Schutts vor allem bei Gegenverkehr (aufsteigenden Wanderern) Vorsicht geboten, damit niemand durch Steinschlag verletzt wird.
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